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Segeln lernen in Tirol

In Tirol gibt es eine Reihe von Segelclubs, Segelvereinen und Segelschulen, die dir eine Ausbildung ohne weite Anreise ermöglichen. Selbstverständlich musst du für einen Segelschein mit (Hoch-)see Berechtigung, wie dem bekannten und beliebten "FB2", auch mal auf das "große Wasser". Meist werden entsprechende Schulungstörns und Prüfungstörns in der Oberen bis Mittleren Adria angeboten. Die Theorie wird vorab, meist in den Wintermonaten in Segelkursen in Innsbruck angeboten, es gibt aber auch Theoriekurse in anderen Teilen Tirols, wie zum Beispiel am Achensee oder auch in Telfs.

Die unterschiedlichen Segelscheine

Segelschein A - für Seen und Flüsse, also Binnengewässer

Viele Einsteiger beginnen mit dem in Tirol relativ einfach zu absolvierenden "Segelschein A", offiziell heute als "Bfa-Binnen" [Befähigungsausweis Binnen] bezeichnet. Diesen kannst du ab dem 14. Lebensjahr erwerben. Bist du jünger, besteht die Möglichkeit den Bfa-Binnen Junior zu erwerben, der ab dem 10. Lebensjahr absolviert werden kann und bis zum 17. Lebensjahr gültig ist.

Segeln am Meer: FB1, FB2, FB3 und FB4

In Österreich sind auch Segelscheine für das Meer zu erlangen. Diese Segelscheine sind in sogenannte Fahrtbereiche unterteilt, grob gesagt geht es darum, wie weit man von der Küste wegfahren darf.

Es gibt dazu den FB1, den FB2, den FB3 und den FB4. Die Entfernungen für diese Fahrtbereiche werden immer in Seemeilen angegeben (sm oder nm für "nautische Meile" bzw. "nautical mile"), 1 Seemeile entspricht dabei 1,852 Kilometern, was exakt der Wegstrecke entspricht, die man zurücklegt, wenn man am Äquator entlang eine Bogenminute der Längengrade abfährt.

  • FB1 (BFA Fahrtenbereich 1): gilt für Fahrt bis 3 Seemeilen ab der Küste, egal ob Festland oder Insel.
  • FB2 (BFA Fahrtenbereich 2): gilt für Fahrt bis 20 Seemeilen ab der Küste, egal ob Festland oder Insel.
  • FB3 (BFA Fahrtenbereich 3): gilt für Fahrt bis 200 Seemeilen ab der Küste, egal ob Festland oder Insel.
  • FB4 (BFA Fahrtenbereich 4): gilt für weltweite Fahrt.

Wenn man also bedenkt, dass man bereits nach 12 Seemeilen üblicherweise internationale Gewässer erreicht, wird schnell klar, dass für Inhaber des FB2 also die Fahrt über die 20 Seemeilen Grenze hinaus eher sicherheitsrelevant ist, sowie natürlich versicherungsrelevant. Solltest du also deinen Fahrtbereich verlassen, kann es passieren, dass im Falle eines Unfalls, Havarie etc. deine Versicherung aussteigt, und du etwaige Schäden an Schiff und Mannschaft selbst bezahlen musst!

Unnütz zu erwähnen, dass es natürlich auch sehr schnell gefährlich werden kann, wenn du die Gewässer verlässt, für die du ausgebildet bist!

Zusätzliche Ausbildungen

Um einen international gültigen Segelschein für Meeresgewässer zu bekommen, benötigst du außerdem einen 16-stündigen Erste Hilfe Kurs (oder du erfüllst die Voraussetzung über eine andere, höherwertige Ausbildung, wie beispielsweise ein abgeschlossenes Medizinstudium) sowie den Nachweis, dass du rot und grün unterscheiden kannst. Wenn du einen KFZ-Führerschein mit einer Erstausstellung vor 11/1997 besitzt, gilt dieser als Nachweis dafür, hast du so einen Führerschein nicht, benötigst du eine entsprechende ärztliche Bestätigung.

Ein Funkzeugnis ist grundsätzlich nicht vorgeschrieben (außer du möchtest ein IC beantragen), allerdings wird es vielfach von Charterfirmen, Regattaleitungen und auch in etlichen Ländern vorausgesetzt, zumindest sobald ein Funkgerät an Bord ist. Eine entsprechende Ausbildung empfiehlt sich allerdings ohnehin, schon aus Sicherheitsgründen.

Ich empfehle außerdem, dass du dich auch laufend weiterbildest. So gibt es beispielsweise das WorldSailing Sicherheitstraining, bei dem du den Ernstfall proben kannst, also zum Beispiel mit der vollen Schwerwetter-Montur und Schwimmweste ins Schwimmbecken springen, und dann versuchen in eine Rettungsinsel einzusteigen, was erstaunlich schwierig ist, oder auch die korrekte Verwendung der wichtigsten Pyrotechnik die üblicherweise an Bord befindlich ist! Achtung: ersetzt nicht das Pyrotechnikseminar, s.u.!

Eine weitere sinnvolle Zusatzausbildung ist natürlich ein Pyrotechnikseminar. Dort lernst du den korrekten und sicheren Umgang mit den pyrotechnischen Signalmitteln die für den Ernstfall gedacht sind und auf keinem Boot fehlen sollten!

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